Mein erster Marathon am 28.04.2013

Die Vorbereitung:

1. Dezember 2012 war der inoffizielle Starttag für meine Marathonvorbereitung noch 5 Monate bis zu meinem ersten Marathon. Meine Laufeinheiten fanden nach Lust und Laune statt, in der Regel waren das 40 – 50 km in der Woche in den ersten beiden Monaten. Kurz bevor ich mit dem 12-wöchigen Trainingsplan meines kenianischen Freundes (der diesen Plan ebenfalls von einem kenianischen Freund hatte) beginnen wollte, trat während einem Lauf ein heftiger Schmerz im linken Sprunggelenk auf. Durch die Reizung der Peronalsehne musste ich eine 2-wöchige Pause einlegen. Noch 10 Wochen bis zum Marathon, langsam konnte ich das Wochenpensum steigern und lief zwei "lange" 22 km-Läufe (von der Arbeit nach Hause – optimale Trainingsstrecke.) Den dritten Lauf musste ich nach 2 km abbrechen wegen stechender Schmerzen im rechten Knie. Holy shit - was war denn nun? 4 Arztbesuche später war ich leider immer noch nicht schlauer. Einigen wir uns darauf, dass die Kniescheibe nicht korrekt auf dem Knie sitzt und ich das in Zukunft mit einer GenuTrain ausgleichen soll. Noch 3 Wochen bis zum Marathon, ich laufe wieder, ohne irgendeinen Plan, jeden zweiten Tag, keinen langen Lauf (damit sind die 30 km gemeint), mit Ausnahme eines 21 km-Laufs zwei Wochen vor dem Marathon. Das Klopfen meines Orthopäden auf die Schulter hat mir Mut gemacht: den 30 km-Lauf kannst du dir sparen, den brauch' man nicht zwingend (im Unterton: Schmerzen hast du nach dem Lauf schon genug, also übertreib’s vorher nicht.) Die Quintessenz seiner Aussage wurde mir erst bewusst, als ich das Buch Achilles Verse eine Woche vor dem "Day of no Return" gelesen habe. Eindringlich schreibt Achilles, wie wichtig die langen Läufe sind und ohne im Training 2/3 der Distanz gelaufen zu sein, bräuchte man an einem Marathon nicht teilzunehmen. Es gibt nichts, woran der Körper sich bei km 30 erinnern könnte... Mein Orthophäde wollte nur Schadensbegrenzung. Eigentlich schenkte ich dem letzten Lauf zwei Tage vor dem Marathon keine große Bedeutung. Doch unglücklicher Weise lief ich mir (mit den neunen Einlagen) zwei Blasen. Freitags schnell zwei Blasenpflaster draufgeklebt. Leider verschlimmerten sich die Stellen durch die Blasenpflaster so sehr, dass die Pflaster nach 24 Stunden mit Müh und Not abgeknibbelt werden mussten. Heilsalbe und ein normales Pflaster drauf. Sonntag Morgen wurden die wunden Stellen mit einer Kompresse und Leukoplast für die 42,2 km prepariert. Meine Marathonvorbereitung stand wahrlich in keinem guten Licht.

Der Lauf:

Sonntag Morgen 8:40 Uhr, Rheinterassen Düsseldorf, 4 Grad, kein Wind, sonnig/bewölkt – optimales Marathonwetter :-). Pünktlich um 9:00 Uhr ging es los, entlang am Rheinpark, vorbei am Messegelände und wieder zurück. Bei km 10 ging es auf die Oberkasseler Brücke auf der anderen Seite kamen uns bereits bei km 20 km die Favoriten entgegen. Für uns ging es in zwei Schleifen durch Oberkassel und dann ebenfalls wieder über die Oberkasseler Brücke zurück. Die ersten 20 km waren in gut 2 Stunden geschafft. Weiter ging es durch Pempelfort, Derendorf und Düsseltal, 30 km waren geschafft. Noch 12 km! Puh, meine längsten 12 km, ich musste mein Tempo leider etwas verringern und zwischendurch mal eine kleine Gehpause einlegen (woran sollte der Körper sich noch mal bei km 30 erinnern?) Für mich galten die letzten 10 km eigentlich als der schönste Streckenabschnitt (durfte ich letztes Jahr ja bereits laufen), deshalb hieß es Zähne zusammenbeißen und durch und vor allem die gute Stimmung im und um den Medienhafen mitnehmen. Schlusshighlight die letzten 3 km, es geht in beide Richtungen auf die Königsallee und dann wieder Richtung Rhein, noch ca. 1 km der Weg wird schmaler, es gibt ein leichtes Gefälle, der Blick auf die Zielgerade, sprinten, genießen, ankommen!!! Geschafft, die Uhr beleibt bei meinem Marathondebüt bei 04:38:21 stehen. Ich bin überwältig aber auch ein bisschen enttäuscht unter 04:30 war das Ziel. Aber aufgrund der holprigen Vorbereitung, war tatsächlich der Weg und Ankommen das Ziel.

Fazit:

Verletzungsbedingt war eine optimale Vorbereitung leider nicht möglich. Es gab auch Personen, die mir abgeraten haben die volle Distanz zu laufen. Tja, die mussten sich auch regelmäßig meine Wehwehchen anhören, aber auch nur weil sie nett sein wollten und gefragt haben, wie das Training läuft. Ich hab nur ehrlich geantwortet ;-) Ich bin froh, dass ich gelaufen bin, worauf ich mich doch so lang vorbereitet habe und z. T. auch Termine deswegen absagen musste. Trotzdem wird es einige Dinge geben, die ich vor dem nächsten Marathon (anders) machen werde; ich werde früh genug mit den ersten langen Läufen anfangen, ich werde einen Laktat-Test machen lassen, nach dem letzten Long Jog werde ich die Saltin-Diät ausprobieren, vielleicht schaffe ich es auch an einem Lauftreff teilzunehmen und ich werde mir den nächsten Tag freinehmen ;-) Wir sehen uns in BERLIN! Nach Berlin geht es allerdings über einen kleinen Umweg durch Luxemburg. Mittlerweile bin ich dort meinen zweien Marathon (6 Wochen nach dem ersten) gelaufen, klar dass ich nach so kurzer Zeit keine Experimente eingehen wollte und somit noch nichts von meinen Plänen umgesetzt habe.





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