3 Tage Trainingscamp im Landkreis Roth über Ostern 2014

Vielleicht ist die Bezeichnung 3-tägiges Trainingscamp etwas übertrieben...

Ich entschied mich über Ostern in den Landkreis Roth zu fahren, um die Strecke des DATEV-Challenge Roth abzufahren. Die 180 Wettkampfkilometer werden in 2 Runden zu 86 km plus Anfahrt nach Roth gefahren und ergeben 1.200 Höhenmeter. Ich durfte den Rundkurs an den drei Tagen gleich viermal fahren. Am An- und Abreisetag stand eine Runde inkl. Rothanfahrt auf dem Programm, am Samstag bin ich den Rundkurs zweimal hintereinander gefahren und habe zum ersten Mal 172 km lang auf dem Rad gesessen :-)

Meine Befürchtung, mich zu verfahren ist größtenteils ausgeblieben, da die Strecke ständig gut ausgeschildert ist. Aber auch hier schaffte ich es, nicht jedem Schild zu folgen... so nahm ich am ersten Tag einen kleinen Umweg von 6 km in Kauf und verzichtete auf die abschließende Rothanfahrt, da es bereits dunkel wurde. Die Radausfahrt am zweiten Tag gestaltete sich als ein tagesfüllendes Programm, aber genau deswegen war ich ja hier und erstaunlicher Weise fiel es mir auch gar nicht so schwer etwas mehr als 7 Stunden alleine auf dem Rad zu sitzen. Am späten Nachmittag führte mich mein Weg von meiner Unterkunft in Hilpoltstein nach Roth in den Triathlonpark - nun aber mit dem Auto ;-) Hier würde in drei Monaten der Zieleinlauf für viele Athleten stattfinden. Ganz schön ruhig hier, dachte ich und so ganz anders als ich es vom 14. Juli 2013 in Erinnerung hatte...

Fast schon ein bisschen traurig, ging es am Ostermontag zum vorerst letzten Mal auf den Rundkurs. Ich freute mich auf die Strecke vorbei am Rothsee, durch Eckersmühlen (von einer Biermeile war hier weit und breit nichts zu sehen...), durch die gesperrte Ortsdurchfahrt in Laffenau (als ob mich ein bisschen Schotter aufhalten könnte...), auf die Anstiege in Seiboldsmühle und Selingstadt, tatsächlich waren das für einen Flachlandradler wie mich die ersten Herausforderungen auf der Strecke - aber wo ein Anstieg ist, folgt auch oft eine Abfahrt ;-). Weiter geht es durch Thalmässing bis hin nach Greding. Greding - hier geht es 5 km bergauf auf den Kalvarienberg. Botschaften von den letzten Rennen waren noch auf der Straße zu lesen. Oben angekommen fährt man weiter leicht aufwärts vorbei an blühenden Rapsfeldern. Die letzten 4 km vor Obermässing heißt es dann "Feuer frei" auf einer wunderschönen kurvigen Abfahrt, meine Höchstgeschwindigkeit erreichte ich hier tatsächlich am letzten Tag. Ich befand die 60 km/h für mich schon sehr beachtlich ;-). Danach geht es immer wieder durch Ortschaften mit dem ein oder anderen kleinen Anstieg bis man wieder in Hilpoltstein ankommt. Hier darf man dann noch einen kleinen Schlenker über Pierheim und dem "letzten Berg" kurz vor Mörlach fahren - Highlight ist aber direkt zu Anfang der Solarer Berg. Heute, sowie in den letzten drei Tagen für mich einfach nur ein weiterer Anstieg. Beim DATEV Challenge wird dieser Berg allerdings ein bzw. der Zuschauer-Hot Spot sein, allein bei diesem Gedanken bekomme ich Gänsehaut... Bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten ging es für mich und "the black pony" zum Triathlonpark.

Es sind noch knapp 3 Monate bis zu meiner ersten Langdistanz. Ich befinde mich grade in einer trainingsintensiven Phase. Sicherlich war es für physisch und auch mental wichtig für mich, die Strecke in Roth vor dem Wettkampf abzufahren. Allerdings machen sich auch Zweifel in mir breit; ist es wirklich richtig, nach 1 1/2 Jahren Triathlon und nach 2 1/2 Jahren Laufsport die erste Langdistanz zu wagen? Ich bin in den letzten drei Tagen 360 km Rad gefahren, das entspricht genau der Hälfte des Umfangs, den ich in den 2 Wochen Trainingscamp gefahren bin. Habe ich im Trainingscamp doch zu wenig gemacht? Ich bin noch nie 3,8 km geschwommen, auch bin ich noch nie in einem Kanal geschwommen. Kann ich 180 km auch "schnell" Radfahren? Kann ich vor allem danach noch einen Marathon laufen? Fragen auf die ich heute noch keine Antwort habe... 



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