The Bank of America Chicago Marathon 2014 - Reise und Marathon 

 

Freitag

Mit Air Berlin ging es am 10. Oktober von Düsseldorf via Berlin nach Chicago (letztendlich war der unschlagbare Preis Schuld, dass ich tatsächlich beim Chicago Marathon an der Startlinie stehen würde - da nahm ich auch das Umsteigen in Kauf.) Kein Streik, kein Vulkanausbruch und auch den Anschlussflug habe ich nicht verpasst, lediglich die Laufschuhe waren nicht im Handgepäck wo sie hingehörten - aber auch der Koffer kam an ;-) Keine 30 Minuten nach der Landung (Einreise, Kofferausgabe und Shuttle gingen so unglaublich schnell) befand ich mich auch schon auf dem Highway ins Aurora Outlet Center. Grundsätzlich ist ein Outlet Center pro USA-Besuch ja mittlerweile Pflicht ;-) Die Ausbeute war auch ganz in Ordnung, aber keine wirklichen Schnäppchen. Ich hatte Glück und erreichte vor 18:00 Uhr Chicago und konnte somit das Auto noch rechtzeitig abgeben und ersparte mir die Parkgebühren. Nach dem Einchecken ins Hotel drehte ich noch ein kleines Ründchen über die Magnificient Mile - schön nach 2 1/2 Jahren wieder hier sein zu dürfen. An dem Ort, an dem ich zum ersten Mal im Urlaub überhaupt gelaufen bin... ;-) 

Samstag

Für heute morgen stand mein Jetlag-Lauf auf dem Plan - einfach ein paar km locker durch den Millenium Park drehen und am Lake Michigan mit der aufgehenden Sonne zurück zum Hotel. Ein wunderbarer Start in den Tag. Nach dem Lauf machte ich mich per Shuttle Bus auf den Weg zur Marathon-Messe. Wie unkompliziert, umgehend hatte ich meine Startunterlagen und kurze Zeit später das (sehr einfache) Teilnehmer-Shirt und meinen Goddie-Bag. Shop till you drop; glücklicherweise gab's nur 2 Shirts u. a. das blaue was wunderbar zu meiner Tri Shorts passte - denn über mein Outfit, welches ich am Sonntag tragen wollte, hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Nach der Messe ging es durch den Millenium Park über die Magnificient Mile, mit einem Lunch-Stop in der Cheesecake Factory (das Vorspeisenbrot ist einfach der Hammer!) zum John Hancock Center, um mir Chicago wieder aus der Vogelperspektive anzuschauen. Die Sonne stand schon recht tief, also nahm ich noch den Sonnenuntergang und beginnende Dämmerung mit :-)

Sonntag - RACEDAY!!!

Gegen 6:45 Uhr machte ich mich auf den Weg zum Start- und Zielbereich rund um dem Buckingham Fountain, der keine 15 Minuten von meinem Hotel entfernt war. Ich unterschätzte (mal wieder) ein wenig die langen Wege vor Ort, Gear-Check-In und die Dixies waren gut besucht ;-) 7:40 Uhr, 5 Minuten vor Schließung meines Startblockes befand ich mich just in time in Startblock F - dem ersten Startblock der 2. Startwelle mit einem unglaublichen Blick auf die Skyline von Chicago. Die ersten Läufer waren bereits seit 7:30 Uhr unterwegs. Um 8:00:19 Uhr lief ich über die Startlinie. Mein Anfangstempo war sehr flott, ich hatte ein gutes Gefühl und während des ganzen Laufes gab es immer genügend Platz und kein Gerämpel, grade das ließ mich schneller als geplant laufen. Es gab regelmäßige Verpflegungsstellen, an denen ich mich nur am Wasser bediente. Ich hatte diesmal mein eigenes Iso dabei. An vieles kann ich mich beim Lauf gar nicht mehr erinnern. Es gab wirklich viele Zuschauer, natürlich auch wieder z. T. mit lustigen Transparenten, die die laufende Menge anfeuerten. Noch ist mir aufgefallen, dass es sehr wenig Absperrungen (zwischen Läufern und Zuschauern) auf der Strecke gab, da doch grade Start- und Zielbereich hermetisch mit blickdichten Bauzäunen abgesperrt waren. Irgendwann überholte ich Dr. Dribble, den Läufer, der den Marathon grundsätzlich mit 2 Basketbällen läuft (in Miami ist es mir nicht gelungen ihn zu überholen ;-)) Nach 27 km kam der erste Einbruch, ich versuchte weiterzulaufen, konnte aber (logischerweise) meine Anfangs-Pace nicht mehr halten. Bis km 38 war ich tatsächlich noch auf einem guten Kurs und habe mich versucht durchzubeißen, danach ging nichts mehr, die Schmerzen in dem Beinen waren zu groß, die Gehpausen wurden länger... Nun sah ich auch meine gewünschte Zielzeit von unter 4 Stunden schwinden. Ich wollte so sehr laufen, konnte aber nicht mehr. Erst auf der Zielgraden habe ich dann noch mal einen Schritt zugelegt, dennoch ist die Zeit erst bei 4:07:02 Stunden stehengeblieben. Klar, war ich enttäuscht, den Marathon nicht unter 4 Stunden gefinisht zu haben. Vermutlich war das

aber auch nur die logische Schlussfolgerung, für mein schnelles Anfangstempo. Auch habe ich mich nicht an die Vorgaben meines Coachs gehalten; zu groß war die Angst, früher bzw. bei einem geringeren Anfangstempo einzubrechen. Ich hoffe sehr, dass es nicht weitere 6 Versuche benötigt, um dieses Ziel zu erreichen. Letztendlich bin ich froh darüber, den Marathon hier - die meiste Zeit mit der Sonne im Rücken - gelaufen zu sein. Ich habe die 4 Stunden durch meine eigene Unvernunft aufs Spiel gesetzt, jedoch konnte ich bei hervorragenden Bedingungen meine Marathonbestzeit um fast 8 Minuten verbessern. Was aber noch viel wichtiger ist, und was ich nach dem 20.07. ein wenig bezweifelt habe, ich kann tatsächlich (wieder) einen Marathon laufen!!! Den Sonntag Nachmittag ließ ich nun etwas ruhiger angehen. Während ich mich letztes Jahr nach dem Berlin Marathon ein wenig über die Personen lustig gemacht habe (was mir natürlich leid tut), die breitbeinig die U-Bahn-Treppen raufgestiegen sind, war ich diesmal die einzige Person, die ab Sonntag und an den nächsten zwei Tagen, Treppen nur noch seitwärts runtergegangen ist und sich beim Hochgehen am Geländer hochziehen musste. Als Belohnung fand ich für heute Abend eine Deep Dish bei Pizza Due als sehr angemessen. Ausklingen ließ ich den Abend im Hardrock Café. 

Montag

Für heute war leider Regen angesagt. Da es aber morgens noch trocken war, führte mich mein erster Weg zum Museum Campus - auf einen Museumsbesuch hatte ich nicht so viel Lust, gerade das wollte ich meinen Beinen heute ersparen. Das beeindruckende Field Museum (Naturkundemuseum) hatte ich bereits vor zwei Jahren besucht - von hieraus hat man einfach eine schöne Aussicht auf die Skyline von Chicago. Wenn es nicht diesig oder nebelig ist ;-) Mein nächster Besuch führte mich an den Navy Pier, einer ca. 1 km langen Seebrücke, die in den Michigan See ragt. Leider fing es nun zu regnen an, so beschloss ich mal in den Shops der Magnificient Mile nach den Columbus Day Sales zu schauen ;-) Und ließ den Nachmittag/Abend dann etwas ruhiger ausklingen. Ich bin wohl gestern einen Marathon gelaufen und kann mich nicht daran erinnern, jemals einen so schmerzhaften Muskelkater gehabt zu haben... 

Dienstag

Auch an meinem letzten Tag hier, regnete es leider wieder. Der erste Weg morgens führte mich dann aber trotzdem ein letztes Mal in den Millenium Park und an den Lake Michigan. Am Lakefront Trail werde ich von einem jungen Mann (geschätztes Alter 70) angesprochen, ob ich nicht mit auf sein Tenderboot kommen möchte, von dort aus könnte ich schöne Fotos von der Skyline machen. "But it's foggy" ist meine Antwort. "It's a very beautiful view" ist seine Antwort. So steige ich in sein Boot und ja die Aussicht vom Boot aus hatte etwas - jedoch hing der Nebel leider wirklich etwas zu tief über der Stadt :-( 10 Minuten später ging ich wieder an Land, bedankte mich und machte mich wieder auf den Weg zurück ins Hotel, es war an der Zeit aufzubrechen. Gerne hätte ich in den letzten beiden Tagen dem ehemals höchsten Gebäude, dem Willis Tower, einen Besuch abgestattet - aber aufgrund des (schlechten) Wetters habe ich mich dagegen entschieden. Auch wäre ich gerne zu einem Spiel der Chicago Blackhawks, der Chicago Bulls oder zu Chicago Fire gegangen, was diesmal leider nicht gepasst hat. Ich werde bestimmt irgendwann wiederkommen. Chicago hat so viel Charme (und so viele tolle Sportveranstaltungen) ;-)

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