03.11.2013 - RACEDAY!!!

Um 5:30 Uhr wäre der Bus, organisiert von meinem Reiseveranstalter, in der Nähe des Central Parks gestartet. Ich entschied mich aber den Tag ganz entspannt anzugehen und habe erst mal bis 6:15 Uhr geschlafen. Zum Frühstück gab es Müsli und um 7:00 Uhr machte ich mich dann auf den Weg zur Staten Island Ferry, mit der ich um 7:30 Uhr rüber fuhr. Den Tipp habe ich ebenfalls von Mark erhalten, der wie Maria bereits 2011 des Glück hatte in New York zu laufen. Es war windig und hatte sich auf 8 Grad ganz schön abgekühlt, was ich zum Laufen grundsätzlich ganz angenehm finde. Im Ferry Terminal war es angenehm und warm, was sollte ich in Fort Wadsworth in der Kälte stehen, so stellte ich mich erstmal in die Schlange zur Damentoilette, damit konnte ich fast eine ganze Stunde überbrücken - kleiner Trost, die Herren mussten genauso lange warten ;-) Da es mittlerweile 9:00 Uhr schlug, machte ich mich auf den Weg zu den Transferbussen, wieder schön ich die Schlange eingereiht und kurze Zeit später saß ich auch im warmen Bus. Fort Wadsworth erreichten wir 20 Minuten später: Hierhin hatten nur Läufer Zutritt. Ich nahm wieder eine der ersten Toiletten (Dixie-Klos) mit, um mir so die Zeit zu vertreiben ;-) Dann machte ich mich auf den Weg zum orangefarbigen Wartebereich, gab meinen Kleiderbeutel (ohne Wartezeit) an den für meine Startnummer vorgesehenen UPS-Truck ab. 

Hier waren ebenfalls ausreichend Dixies aufgestellt (ohne Wartezeit.) Da ich um 10:55 Uhr starten würde, musste ich mich zwischen 10:20 Uhr und 10:40 Uhr in meine Corral begeben, Corral 61 - 69 waren die der 4. orangenen Startwelle. Man wurde zweimal in Wartebereiche eingeschleust und wurde dann vom Security-Personal zum Start gebracht und ehe ich mich versah, stand ich am Start - in der ersten Reihe (meine Corral war die 61, lag nahe dass die wohl als erstes loslaufen dürften.) Im Internet hatte ich bereits herausgefunden, dass ich auf der linken Seite der Verrazano-Narrows-Bridge laufen dürfte. Die Läufer mit blauen Startnummern liefern rechts und die mit grünen Startnummern mussten eine Etage tiefer über die Brücke laufen und erst nach 8 Meilen würden alle drei Startbereiche vereint werden. An der Startlinie lernte ich Hans aus München kennen, der hat es sogar mit aufs Foto geschafft ;-) Wir warteten ca. 12 Minuten, währenddessen entledigte ich mich meiner letzten Kleidung, die ich zum Laufen nicht mehr benötigte (wie auch schon in Berlin würden die zurückgelassenen Kleidungsstücke an Obdachlose verteilt.) Einen Countdown gab es nicht, der Startschuss viel und ich lief los aus der ersten Reihe, nicht lange, aber kurze Zeit hatte ich einen komplett freien Blick auf die Verrazano-Narrows Bridge. Frankys New York, New York hörte ich leider nur noch aus der Ferne, das war etwas schade but it doesn't matter, ich lief verdammt nochmal grad den New York Marathon!!!

Los ging die Reise, 2,0 Meilen gab es zu Laufen bis die Verrazano Narrows Bridge überquert wurde. Da ich auf der linken Seite lief, schweifte der Blick immer öfter weiter nach links über den Hudson zur New Yorker Skyline hinüber. Wahnsinn!!! Und total viel Platz zum Laufen, ob es an der letzten Startwelle lag ;-) Naja in Berlin bin ich ja auch aus der letzten Welle gestartet und immer im Pulk gelaufen. New York is diffrent... Nach der Verrazano-Narrows Bridge läuft man in Brooklyn, die Stimmung war riesig, jubelnde Zuschauer mit Transparenten. Nach drei Meilen gab es auch die erste Verpflegungsstation mit Wasser und Gatorade. Im Gegensatz vielen Meinungen europäischer Läufer, schmeckte mir das Gatorade richtig gut, ja es war süß - aber genau das was mein Körper beim Laufen benötigte ;-) Die ersten 5 km vergingen wie im Flug auch auf den nächsten 5 km ließ ich mich von den Zuschauermassen pushen. Ich lief mit einer Pace von 5:30 - ja, ich wusste auch, dass ich das Tempo nicht halten würde. Recht lange läuft man auf der 4th Avenue durch Brooklyn, dann geh es auf die Lafayette Street, mittlerweile Läufer aus allen Startbereichen vereint. Die Straße ist eng, rechts und links bunt gefärbte Bäume, man hat immer noch genügend Platz zum Laufen. Nach 15 km fühle ich mich immer noch gut, aber nachdem ich den Halbmarathonpunkt, der sich auf der Pulaski Bridge befand überquerte, merkte ich, dass ich wohl doch ein bisschen zu schnell auf der ersten Hälfte losgelaufen war. Wir liefen nun ein paar km durch Long Island City in Queens, bevor es bei km 25 auf die Queensboro Brigde ging. Wow, der Anstieg war nicht ohne, nun hieß es Kräfte sammeln und Zähne zusammenbeißen. Nachdem man die Hälfte der Brücke hinter sich hatte und es wieder hinunterging, hatte man einen tollen Ausblick auf die E 59 Street in Manhatten und die anderen Läufer. Fast 6 km läuft man dann die First Avenue hoch, rechts und links wieder sehr viele Zuschauer, die auch bereit sind mal ein Foto zu machen ;-)

Der Anstieg auf die Wilis Avenue Bridge, um die die Bronx zu kommen, machte mir ein wenig mühe, so ging ich das etwas was langsamer an. Auf den nächsten Kilometern wurde die Musik lauter und es hing ein besonderer Duft in der Luft auch nachdem man die Madison Ave Bridge überquerte und auf die Fifth Avenue in Harlem gelangt ;-) 21 Meilen waren nun geschafft, 5,2 lagen noch vor mir. Je näher man zu Central Park kam, desto mehr Menschen säumten sich rechts und links der Fifth Avenue und vor einem ein riesen Pulk, ich dachte ich würde gleich in einen Stau reinlaufen, aber auf der Fifth Avenue gab es keinen Stau, alle liefen, alle hatten das selbe Ziel. Nun bogen wir endlich in den Central Park ab, hier gab es auch noch ein paar kleine Steigungen zu überwinden, meine Beine wurden schwerer und schwerer. Aber es war ja nun nicht mehr weit und die Stimmung im Central Park war gigantisch. Leider stand weder auf der Fith Avenue noch im Central Park jemand, nachdem ich hätte Ausschau halten können, das war schon hart und hätte mir sicherlich noch ein bisschen mehr Kraft auf den letzten Metern gegeben... Es ging raus aus dem Central Park die 59 Straße entlang, bevor es am Columbus Circle wieder in den Park hineinging. 800 Meter las ich, ich lief wider im Central Park, bald war auch schon das Ziel zu sehen, es gab nochmal einen kleinen Anstieg, in meinem Kopf lief nun grad mein eigener Film, 400 Meter, 200 Meter, 100 Meter… Ich war im Ziel angekommen, glücklich, schmerzhaft, überwältigt. Da man den direkten Zielbereich sofort verlassen sollte, nahm ich meine Medaille in Empfang und suchte ich mir erst einmal eine Bank. Mi einer Wärmedecke bekleidet und meinem Recovery Bag ging es zu meinem UPS-Truck, schnell erhielt ich meinem Beutel und kurze Zeit später verließ ich auch schon den Central Park. Die Central Park West (die Straße westlich des Central Parks) war gesäumt mit glücklichen Finishern, die sich nun auf Ihren Weg heim machten, ein unglaubliches Bild.

 

Ein Augenblick, eine Stadt (meine Stadt), viereinhalb Stunden, ein Tag, eine Strecke, ein Lauf, ein Gefühl, dass ich mein Leben lang nicht vergessen werde.

Danke New York!

  

Finisher!

 

 

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