Juni 2014 

Vollgas im Rausch

Noch 7 Wochen bis zu meinem großen Tag hieß es Anfang Juni. Training läuft; ich bin viel geschwommen auch im Freiwasser und mit Neo, viel Rad gefahren sowieso und gelaufen bin ich auch ;-)

Neben den Trainingseinheiten gab es auch die sogenannten Trainingswettkämpfe. Am 1. Juni ging es mit meinen Vereinskolleginnen nach Harsewinkel und am 15. Juni nach Kamen, beide Male mussten wir uns auf der Kurzdistanz bewähren. Diese Distanz war neu für mich, im Gegensatz zur Olympischen Distanz wird nur 1 km anstatt 1,5 km geschwommen - dafür aber im 50 Meter-Becken. Für die Strecke, auf der es 40 km Rad zu fahren und 10 km zu laufen galt, benötigte ich beide Male gute 2 Stunden 30 Minuten - damit war ich sehr zufrieden. Die "Standortbestimmung" auf der 10 km-Strecke beim Benrather Schlosslauf ist gehörig in die Hose gegangen. Ich freute mich auf den Lauf, da ich das Schloss und den Park so gerne mag und die Laufstrecke (im Zick-Zack-Kurs) recht interessant fand. Start war um 11:00 Uhr, bereits jetzt herrschten schon schwül-warme 27 Grad. Was mir grundsätzlich nichts ausmacht, aber nach den ersten 5 km ging nichts mehr, nach weiteren 5 km freute ich mich endlich das Ziel erreicht zu haben. Mir steckten von gestern 140 km Rad in den Beinen und ich wusste, dass ich am morgigen Pfingstmontag wieder 150 km Radfahren würde. Es gibt weder Ausreden, noch Abkürzungen - für mein Ego jedenfalls war das eine sehr gute Erfahrung, die mich wieder ein bisschen runtergeholt hat. Ausführliches gibt es über die Teilnahme an den Wettkämpfen hier zu lesen, sowie auch über den Wettkampf am letzten Juniwochenende, da bin ich spontan bei den Herren meines Vereins in der Landesliga Süd eingesprungen.

Der Juni hatte fünf Wochenenden und ich habe an allen fünf Wochenenden an Wettkämpfen teilgenommen - das war nicht wirklich geplant, aber es wird mir (hoffentlich) auch nicht schaden. Mein Highlight im Juni fand am vierten Wochenende statt, die Mitteldistanz beim Ironman 70.3 in Remich, Luxemburg. Das war in der Tat ein gezielter Vorbereitungswettkampf auf die Langdistanz in Roth. Etwas Angst hatte ich vor dem Event allerdings schon, ob alles geklappt hat, wie ich mir das vorgestellt habe und was sonst noch so am 21. Juni passiert ist, gibt es hier nachzulesen.

Was ich bisher leider bei den langen Läufen vermisst habe, ist das Runner's High. Dieses Glücksgefühl, wenn man nach 18 km oder noch später merkt, dass man weiter laufen kann, immer weiter und nicht aufhören möchte... In der Marathonvorbereitung (insbesondere für den Berlin Marathon) letztes Jahr, durfte ich dieses besondere Hochgefühl öfter erleben. In den letzten Wochen war beim Laufen auch an ein Runners High nicht wirklich zu denken, da es nach 2 Stunden laufen öfter mal oberhalb des rechten Knie gezwickt hatte, ein Runner's Pain - quasi. Hoffentlich nur eine Schutzfunktion meines Körpers, der Muskel wird sich schon/wieder dran gewöhnen... Ganz anders beim Schwimmen. Kann man sich in einen Rausch schwimmen? Noch vor zwei Monaten wäre meine Antwort gewesen: never, ever! Aber was grade im Moment passiert, wenn ich im Wasser bin, insbesondere beim Freiwasserschwimmen, ist unglaublich und mit einem Rausch zu vergleichen. Würde ich nicht die strikten Vorgaben in meinem Trainingsplan einhalten, könnte ich vermutlich Stunden im Wasser verbringen - gut, dass es hier in der Nähe kein offenes Gewässer gib ;-) . Ich schwimme immer noch nicht schnell und im Wettkampf erhole ich mich zwischendurch auch immer noch mit Brustschwimmen, aber diese Wassergefühl ist da - und es bleibt. Hoffentlich. Für immer. Etwas überrascht war ich über meine Radkilometer diesem Monat, ich hab die 1.000 km geknackt!!! 

         

  Mein See (Blaue Lagune, Wachtendonk), mittwochs 18:30 Uhr 

Meine Kilometer-Chronik im Juni: 

Schwimmen: 25 km
Laufen: 163,5 km
Radfahren: 1.122 km

Es ist nun Anfang Juli - noch gute 2 Wochen. Ich bin aufgeregt - nach wie vor schlägt mein Herz schneller - wenn ich an den 20. Juli 2014 denke. Theoretisch bin ich gut vorbereitet. Gut vorbereitet um zu finishen und das ist mein Ziel. Was tatsächlich passieren wird, wird sich am Tag des Rennens zeigen...

Was steht im Juli noch an? Tatsächlich zwei Triathlonteilnahmen vor der Langdistanz. Am 5. Juli bin ich mit meinen Freundinnen Ute und Diana auf der Volksdistanz beim Aldekerker Triathlon am Start, wir teilen uns eine Staffel, dann wird es hoffentlich wieder heißen: The Dirty Swans are back! Dann aber ohne Verkleidung und Schlamm ;-) Einen Tag später werde ich auf der Olympischen Distanz beim T3 in Düsseldorf starten. Warum? Weil genau mit diesem Wettkampf letztes Jahr alles angefangen hat... - ich freu mich :-)

Sooo, das war nun mein letzter Monatsbericht - drückt mir die Daumen für meinen ersten "Ironman". Eure #975



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